Energiebeschaffung / Energieeinkauf
Informieren Sie sich hier über Risiken und Chancen im Bereich Energieeinkauf. Von der Risiken-Chancen-Analyse bis hin zur Beschaffungsstrategie,
Risiken der Energiebeschaffung "Bei der Energiebeschaffung sieht sich der Einkäufer unterschiedlichen Risiken gegenübergestellt, die zumeist mit finanziellen Verlusten verbunden sind. Mit einer geeigneten Beschaffungsstrategie können diese Risiken minimiert werden." (Steffen Janka, Energiemarktexperte ELBE ENERGIE) Was ist das Marktpreisrisiko? Das Marktpreisrisiko beschreibt den Umstand, dass die benötigte Energie zu einem Zeitpunkt eingekauft wird, zu dem sie vergleichsweise hochpreisig ist. Dadurch ergeben sich für das Unternehmen höhere Energiekosten im Verhältnis zu Wettbewerbern, die zu günstigeren Terminen eingekauft haben. Dem Marktpreisrisiko kann durch fortlaufende Beobachtung und Analyse der Marktentwicklungen begegnet werden.
Was ist das Prozessrisiko? Unternehmensintern wie auch -extern bestehen Risiken, die den Erfolg der Energiebeschaffung beeinträchtigen können. Dabei handelt es sich beispielsweise um fehlende Informationen, technische Defizite, personelle Versäumnisse, Verfahrens- oder Vertragsfehler. Der gesamte Einkaufsprozess sollte daher ausführlich und transparent ggf. auch im Rahmen eines Energiemanagementsystems dokumentiert werden.
Was ist das Versorgungsrisiko? Das Versorgungsrisiko beschreibt die Gefahr, dass die benötigte Energiemenge trotz vertraglicher Zusicherung nicht zur Verfügung steht, zum Beispiel aufgrund technischer Engpässe. Im schlimmsten Fall kann dies zum zeitweisen Produktionsstillstand führen. Für solche Fälle sollten daher Notfallpläne ausgearbeitet werden. Es wäre auch denkbar, Strom oder Wärme zumindest teilweise selbst zu erzeugen.
Was ist das Liquiditätsrisiko? Unter dem Liquiditätsrisiko wird die Möglichkeit verstanden, dass für die Energiemenge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt wird, keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Die Zahlungsmodalitäten für ein bestimmtes Produkt sind innerhalb des Liefervertrages geregelt und sollten, um dem Liquiditätsrisiko zu begegnen, mit den finanziellen Rahmenbedingungen des Unternehmens abgestimmt werden.
Was ist das Mengen- oder Volumenrisiko? Oft sind vereinbarte Energiepreise an bestimmte Abnahmemengen bzw. -volumina geknüpft. Dies erhöht die Planbarkeit für den Lieferanten. Im Falle einer Über- oder Unterschreitung dieser Abnahmemengen muss der Verbraucher vertraglich geregelte Zahlungen leisten. Insbesondere beim Gasverbrauch, der in vielen Fällen stark von den Temperaturen beeinflusst wird, sollten derartige Mengenbänder vermieden werden. Ansonsten bietet die Regelung oft finanzielle Vorteile, ist jedoch nur für Verbraucher mit gut prognostizierbaren Verbräuchen ratsam. Eine bessere Prognostizierbarkeit der Energieverbräuche kann zum Beispiel mithilfe eines Energiemanagementsystems erreicht werden.
Was ist das Reputationsrisiko? Insbesondere vor dem Hintergrund der lauter werdenden Rufe nach Nachhaltigkeit rückt auch die Energiebeschaffung in den Fokus. Nutzt ein Unternehmen nachhaltige Energieformen, kann es dies werbewirksam kommunizieren und so seine Marktposition stärken. Umgekehrt droht jedoch ein Reputationsverlust, falls die Energiebeschaffung nicht zum Auftritt des Unternehmens in der Öffentlichkeit passt.
Beschaffungsrisiken erkennen, bewerten, minimieren
Was ist Risikomanagement? Um Risiken zu minimieren, bedarf es eines systematischen Risikomanagements. Das Risikomanagement zielt darauf ab, die geeignete Beschaffungsstrategie zu ermitteln.
Dies beginnt i.d.R. mit einer Risiken-Chancen-Analyse.